Behandlung von Somatoformen Störungen
im Sigma Zentrum
Somatoforme Störungen sind körperliche Beschwerden, die nicht ausreichend durch somatische Ursachen erklärt werden können. Die Patienten empfinden erheblichen Leidensdruck und haben oft schon eine Odyssee von Arztbesuchen hinter sich, in der eine körperliche Ursache ausgeschlossen werden konnte, die Beschwerden aber nicht abklangen. Die Ratlosigkeit ist hoch, aber es besteht zugleich ein Widerstand, eine psychische Ursache in Betracht zu ziehen. Die Akzeptanz eines psycho-somatischen Zusammenhangs fällt allerdings sehr viel leichter, wenn man weiß, dass somatoforme Störungen zu den typischen Langzeitfolgen schwerer Traumatisierungen gehören. Die Ursache liegt dann nicht im Patienten selbst, sondern war ein Erlebnis von außen, das noch nicht ausreichend verarbeitet ist.
Symptome bei somatoformen Störungen
Patienten klagen vorwiegend bei ihrem Hausarzt über vielfältige funktionelle Beschwerden wie z. B.
- Schlaflosigkeit,
- Albträume,
- Herzrasen,
- Rücken-, Bauch- oder Kopfschmerzen,
- Tinnitus,
- Verdauungsprobleme,
- Atembeschwerden,
- Hyperventilation,
- Schluckbeschwerden
- und Sehstörungen.
Häufig werden auch pseudoneurologische Symptome angesprochen.
Therapiemöglichkeiten bei somatoformen Störungen
Psychotherapie hilft Patienten zu lernen, wie er mit seinen körperlichen Beschwerden umgehen und den Alltag wieder besser bewältigen kann. Auch Medikamente (Psychopharmaka) können unter bestimmten Voraussetzungen helfen. Entscheidend für den behandelnden Arzt ist zunächst der Aufbau einer tragfähigen Beziehung, um den Patienten auch nach belastenden biografischen Erlebnissen fragen zu können, wie z. B.
- der plötzliche Verlust eines vertrauten Menschen durch Suizid,
- eigene Gewalterlebnisse,
- Zeuge von Gewalterlebnissen,
- Herabwürdigungen am Arbeitsplatz,
- Kränkungen im Zusammenhang mit chronischer körperlicher Erkrankung (z. B. chronische Schmerzerkrankung und Fibromyalgiesyndrom)
- und das Mittragen schwerer körperlicher und psychiatrischer Erkrankungen von Angehörigen (z. B. Demenz, Tumorerkrankungen, Depressionen und Psychosen) etc.