Traumatherapie: Moderne Methoden und ihre Anwendung in der Praxis

Inhaltsverzeichnis

1. Das Wichtigste in Kürze
2. Grundlagen der Traumatherapie
3. EMDR (Eye Movement Desensitization & Reprocessing)
4. Somatic Experiencing
5. Neurofeedback und neurobiologische Ansätze
6. Integrierte Therapieansätze
7. Fazit zur modernen Traumabehandlung

Das Wichtigste in Kürze

• Traumata entstehen oft schon in der Kindheit und Jugendzeit, wobei sie weitreichende Auswirkungen auf Persönlichkeit und Lebensqualität haben.
• Mit Methoden wie EMDR oder Neurofeedback lässt sich das Erlebte verarbeiten, in einem neuen Kontext sehen und so vollständig überwinden.
• Integrierte Therapieansätze im Sigma Zentrum helfen, die ideale Kombination für Ihre individuelle Traumabehandlung zu finden.

Grundlagen der Traumatherapie

Wann immer ein bedrohliches oder überforderndes Erlebnis durchlebt wird, ist das Risiko eines seelischen Traumas gegeben. Oft mit Gefühlen des Kontrollverlustes oder einer Hilflosigkeit verbunden, entstehen viele Traumata bereits im Kindes- und Jugendalter. Schwerwiegende Situationen, die zu einem Trauma führen können, sind beispielsweise:

• Erfahrungen körperlicher, seelischer oder sexueller Gewalt
• schwere Unfälle
• schwerwiegende Erkrankungen
• Todesfälle im Familien- und Freundeskreis
• weitere Situationen der persönlichen Überforderung

Die Traumatisierung ist keine persönliche Schwäche, sondern die einzige Möglichkeit, wie Körper und Seele mit der jeweiligen Situation fertig werden können. Die emotionale Bewältigung und Verarbeitung ist essenziell, um sich von Ängsten, Depressionen und anderen Symptomen lösen zu können, die sehr häufig als posttraumatische Störungen auftreten. Im Extremfall begleiten diese das Leben über Jahre und Jahrzehnte hinweg.

Die Traumatherapie zählt heute zu den wichtigsten psychologischen Behandlungsmethoden. Verschiedene Ansätze und Verfahren kommen hierbei zum Einsatz, die wir vom Sigma Zentrum auf die jeweilige Person und das Trauma abstimmen. Drei moderne Methoden möchten wir Ihnen im Folgenden vorstellen.

EMDR (Eye Movement Desensitization & Reprocessing)

Die EMDR-Methode basiert auf einer Verarbeitung durch bilaterale Stimulation. Im Regelfall erfolgt diese durch eine therapeutisch geführte Bewegung der Augen nach rechts und links. Diese ist mit den Augenbewegungen in REM-Schlafphasen zu vergleichen, auch wenn wissenschaftlich noch nicht geklärt ist, ob die Wirkung der EMDR-Methode auf dem gleichen Prinzip basiert.

Zunächst findet bei der EMDR-Methode eine Gesprächstherapie in einem sicheren Umfeld statt. In diesem versetzen Sie sich gedanklich in die belastende Situation mit allen zugehörigen Emotionen und Körperempfindungen hinein. Nachdem Sie einen alternativen Zielgedanken oder eine neue Interpretation für die Situation formuliert haben, wird diese durch die geführten Augenbewegungen „eingewunken“.

Der Wirkmechanismus hilft dem Gehirn, das Erlebte neu einzuordnen und mit anderen, unbelasteten Gefühlen zu verbinden. Der Wirkmechanismus wird wissenschaftlich noch nicht zu 100 % verstanden, sorgt jedoch für effektive Ergebnisse im praktischen Einsatz.

Somatic Experiencing

Viele traumatische Erfahrungen verankern sich körperlich, beispielsweise durch die fehlende Fluchtmöglichkeit in der entsprechenden Situation. Leiden Sie vor allem unter chronischen, körperlichen Beschwerden und Schmerzen, kann das Somatic Experiencing der richtige Therapieansatz sein.

Hierbei gehen Sie in einem gesicherten Umfeld auf Ihr physisches und psychisches Empfinden ein, während Sie das auslösende Ereignis gedanklich durchleben. Durch die Führung des Therapeuten oder der Therapeutin lernen Sie, die gefühlten Erregungen und Verspannungen sanft zu entladen. So kommt Ihr Nervensystem langsam zur Ruhe und das Trauma verliert seine körperliche Symptomatik.

Neurofeedback und neurobiologische Ansätze

Erlittene Traumata sind eng mit ihrem zentralen Nervensystem und einer fehlerhaften Reizverarbeitung verbunden. Angst, Panik oder plötzliches Erschrecken selbst bei kleinsten Auslösern sind Indizien dafür, dass Ihr Nervensystem Reize nicht richtig verarbeitet. Hier bieten sich neurobiologische Ansätze wie das Neurofeedback an.

Durch den Anschluss an EEG-Sensoren lässt sich die Gehirnaktivität bei bestimmten Gedanken oder Visualisierungen konkret erfassen. Durch das Erlernen von Entspannungsmethoden, alternativen Bildern oder kognitiven Übungen nehmen Sie aktiv Einfluss auf die Gehirnströme. Hierdurch lernen Gehirn und Nervensystem schrittweise, sich in einem adäquaten Rahmen zu regulieren.

Integrierte Therapieansätze

Alle genannten Methoden sind für die Anwendung einer posttraumatischen Belastungsstörung nicht exklusiv zu verstehen. Gerade wenn Sie ein breites Beschwerdebild körperlicher und seelischer Symptome mitbringen, ist die Kombination verschiedener Therapieansätze besonders wirkungsvoll.

Aus diesem Grund nimmt sich unser Team im Sigma Zentrum viel Zeit, um Ihre jeweilige Situation und Ihre Belastungen zu verstehen. In sicherer und angenehmer Atmosphäre können Sie offen über Ihre Traumata und Belastungen sprechen. Die Praxis zeigt zudem, dass verschiedene Menschen unterschiedlich empfänglich für verschiedene Methoden und Ansätze sind. Hier nehmen wir uns Zeit, Ihren persönlichen Weg hin zu einer effektiven Traumabewältigung zu gehen.

Fazit zur modernen Traumabehandlung

Möchten Sie mehr über die moderne Traumatherapie erfahren oder haben Sie Fragen zu einer der genannten Methoden? Gerne helfen wir Ihnen persönlich weiter. Vereinbaren Sie noch heute Ihr erstes, unverbindliches Beratungsgespräch mit uns. Wir wissen aus Erfahrung, wie die moderne Traumatherapie völlig neue Lebensperspektiven eröffnen kann und hilft, über Jahrzehnte verankerte Gefühle und Symptome nachhaltig zu überwinden.