Panikattacken verstehen und bewältigen
Panikattacken kommen als plötzliche und unerwartete Angstzustände und beeinflussen die Lebensqualität und die psychische Gesundheit erheblich. Die Attacken zu verstehen und sich selbst besser kennenzulernen, ist ein wesentlicher Schritt zur Bewältigung. In diesem Artikel erklärt Ihnen das Sigma Zentrum, Ihre Privatklinik für Psychotherapie in Baden-Württemberg, wie Panikattacken entstehen und welche Maßnahmen Ihnen sofort und langfristig weiterhelfen.
Inhaltsverzeichnis
- Das Wichtigste in Kürze
- Was sind Panikattacken?
- Ursachen und Risikofaktoren
- Erste Hilfe bei einer Panikattacke
- Langfristige Bewältigungsstrategien
- Prävention und Selbstfürsorge
- Fazit
Das Wichtigste in Kürze
- Als plötzlich auftretende Angstzustände weisen Panikattacken eine Vielzahl an körperlichen und psychischen Symptomen auf.
- Atemtechniken und körperliche Übungen können als „Erste Hilfe“ funktionieren, um eine aufgetretene Panikattacke schnell zu überwinden.
- Die kognitive Verhaltenstherapie und ähnliche Ansätze haben sich zur langfristigen Behandlung und Prävention von Panikattacken bewährt.
Was sind Panikattacken?
Als Panikattacke wird eine intensive und plötzliche Angstreaktion bezeichnet, die für Betroffene keinen offensichtlichen, bewussten Auslöser hat. Die Attacken sind im Regelfall von kurzer Dauer und weisen eine Reihe von körperlichen und psychischen Symptomen auf, die individuell veranlagt sind. Zu den typischen Anzeichen einer Panikattacke zählen:
- Herzrasen
- Atemnot
- Schwindel oder Schweißausbrüche
- Immense Angstgefühle, oft verbunden mit dem Gefühl des Kontrollverlustes
- Eine sich steigernde Symptomatik, die nach einigen Minuten wieder abflacht
Panikattacken an sich sind nicht lebensgefährlich, können jedoch dramatische Folgen haben, beispielsweise beim Auftreten am Arbeitsplatz oder während der Autofahrt. Aufgrund der Angst und Unsicherheit gegenüber zukünftigen Attacken kann eine ausgeprägte Angststörung entstehen, die meist von einem Vermeidungsverhalten und sozialem Rückzug geprägt ist.
Ursachen und Risikofaktoren
Die Ursachen von Panikattacken sind von Person zu Person verschieden und hängen mit biologischen Faktoren genauso wie der Lebensweise und sozialen Faktoren zusammen. Oft kommen mehrere Ursachen zusammen, die jeweils für sich keine Bedrohung darstellen und erst im Zusammenspiel Körper und Seele in Panik versetzen. Wichtige Faktoren sind:
- Genetische Veranlagung
- Störungen des Hormonhaushaltes
- Chronisches Stressempfinden
- Konsum von Alkohol und Medikamenten
- Traumatische Erlebnisse in der Kindheit
- Plötzliche Veränderungen, z. B. familiärer Todesfall
Auch wenn die erste Panikattacke meist spontan und unerwartet kommt, können sich Betroffene mit genügend Abstand im Rückblick erklären, welche Faktoren diese begünstigt haben. Ein immens steigender Druck im Arbeitsleben oder erheblicher Stress im privaten Bereich sind hier keine Seltenheit, die zusammen mit biologischen Faktoren, einer schlechten Ernährung, Schlafmangel und mehr die Panikattacke begünstigen.
Erste Hilfe bei einer Panikattacke
Auf die erste Panikattacke des Lebens sind die wenigsten Menschen vorbereitet. Um in Zukunft besser auf drohende Situationen dieser Art vorbereitet zu sein, sollten sich Betroffene ein Erste-Hilfe-Kit zusammenstellen. Dieses beinhaltet Übungen für Körper und Geist, die in der Phase der Panikattacke zur Verfügung stehen. Die Auswahl ist sehr individuell und kann im Rahmen einer professionellen Therapie erarbeitet werden. Beispiele sind:
- Bewusster Fokus auf die Atmung, z. B. mit der 4-7-8-Atmung oder der Quadrat-Atmung
- Körperliche Ablenkung, beispielsweise durch wiederholte Handgriffe oder einen Spaziergang
- Positive Selbstgespräche mit Affirmationen, Mantras oder ähnlichen Inhalten
- Anwendung einer bekannten Entspannungstechnik wie autogenes Training
Vor der Anwendung aller Erste-Hilfe-Maßnahmen steht die Sicherung der eigenen Umgebung im Vordergrund. Bei einer Panikattacke im Auto sollten Sie an den Rand fahren und anhalten, bei einem starken Schwindelgefühl sollten Sie sich am besten hinlegen.
Langfristige Bewältigungsstrategien
Neben der akuten Hilfe ist eine langfristige Behandlung der Panikstörung mit bewährten Methoden wie der kognitiven Verhaltenstherapie ratsam. Bei dieser wird in einem sicheren Umfeld ein Blick auf die auslösenden Situationen und die eigene Lebensweise im Allgemeinen geworfen. Oft kommen während der therapeutischen Behandlung Stress, Druck und Traumata zur Sprache, mit deren gezielter Auflösung das Risiko zukünftiger Panikattacken minimiert wird.
In akuten Fällen kann die Einnahme von Medikamenten über einen begrenzten Zeitraum helfen, drohende Situationen zu bewältigen. Noch wichtiger ist, ein Bewusstsein für die eigene Lebensweise zu gewinnen und gezielte Umstellungen vorzunehmen. Weder Medikamente noch eine Entspannungsmethode können Sie dauerhaft vor Panikattacken bewahren, wenn Ihr Lebensstil mit dauerhafter Überforderung und übermäßigem Stress einhergeht.
Prävention und Selbstfürsorge
Zu den wichtigsten Präventionsmaßnahmen zählen ein neuer Umgang mit Stress sowie die Anpassung von Lebensgewohnheiten, die das Auftreten der Attacken begünstigen. Ausreichend Schlaf, eine auf den Körper und Hormonhaushalt abgestimmte Ernährung und regelmäßiger Sport leisten hierbei einen hervorragenden Beitrag.
Indem Sie einen neuen Umgang mit Stress entwickeln, können Sie den alltäglichen Stress reduzieren. Hierbei sollten Sie sowohl den inneren Umgang, z. B. mit Entspannungsmethoden und dem Aufbrechen negativer Denkmuster, als auch äußerliche Anpassungen der Lebensweise in Betracht ziehen.
Fazit
Panikattacken sind komplex und individuell. Ein bewusster Umgang mit Ängsten, dem Alltagsstress und ungesunden Lebensgewohnheiten ist der beste Ansatz, um sich langfristig von den Attacken zu befreien und wieder zu einer besseren Lebensqualität zurückzukehren. Das Sigma Zentrum hilft Ihnen als erfahrene Privatklinik bei der akuten und strategischen Überwindung Ihrer Angst- und Panikattacken.