Depressionen im Homeoffice – wie das mobile Arbeiten unsere Seele herausfordert
Generelle Veränderungen in der Arbeitswelt und zuletzt vor allem auch die Corona-Pandemie haben dazu geführt, dass immer mehr Menschen im Homeoffice arbeiten. Mobiles Arbeiten hat auf der einen Seite Vorteile wie Flexibilität und Zeit- und Kostenersparnisse, etwa für den Arbeitsweg. Auf der anderen Seite birgt die Arbeit im Homeoffice aber auch Risiken und psychische Herausforderungen – insbesondere Depressionen können hier zur Gefahr werden.
Wir, Ihre Privatlinik für Psychotherapie, Psychologie und Psychosomatik in Bad Säckingen, erklären Ihnen, wie Depressionen im Homeoffice entstehen können, welche Faktoren dabei eine Rolle spielen und welche Behandlungs- und Präventivmaßnahmen es gibt.
Inhaltsverzeichnis
- Das Wichtigste in Kürze
- Wie Homeoffice unsere Seele herausfordert
- Prävention und Behandlungsmöglichkeiten
- Unterstützungsangebote für Betriebe und Beschäftigte
- Fazit
Das Wichtigste in Kürze
- Arbeiten im Homeoffice kann Depressionen begünstigen, etwa durch Bewegungsmangel, soziale Isolation oder Überforderungsgefühle.
- Klare Strukturen, bewusster Feierabend, regelmäßige Pausen und ein erfülltes Privatleben helfen dabei, im Homeoffice gesund zu bleiben.
- Betriebe können ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen durch Schulungen, psychologische Beratungen und klare Absprachen unterstützen.
Wie Homeoffice unsere Seele herausfordert
Die Arbeit im Homeoffice bringt auch Nachteile mit sich, zu denen neben sozialer Isolation die Schwierigkeit gehört, private Zeit von der Arbeitszeit zu trennen. Das Resultat können Gefühle wie dauerhafte Verfügbarkeit und Überforderung sein. Viele Beschäftigte entwickeln im Homeoffice Unsicherheiten bezüglich ihres Arbeitspensums. Eine realistische Einschätzung, ob die eigene Leistung angemessen, zu hoch oder zu gering ist, fällt oft schwer.
Hinzu kommen Schwierigkeiten, regelmäßige Pausen einzuhalten und mangelnde Bewegung. Denn wer einen Arbeitsweg vor sich hat, bewegt sich zwangsläufig mehr. Außerdem hilft der Arbeitsweg dabei, sich mental auf die bevorstehende Arbeit vorzubereiten und nach Feierabend abzuschalten.
Einsamkeit, kreisende Gedanken, Überlastung und mangelnde Bewegung sind Faktoren, die das Risiko an Depressionen zu erkranken, erhöhen können. Auch Personen, die Umbrüche als problematisch oder herausfordernd wahrnehmen, können ein erhöhtes Risiko haben, im Homeoffice eine Veränderung ihres psychischen Zustands zu erleben.
Prävention und Behandlungsmöglichkeiten
Am besten ist es, präventive Maßnahmen zu ergreifen, um im Homeoffice gesund zu bleiben. Starten Sie Ihren Tag mit einer Dusche, ordentlicher Kleidung und einem gesunden Frühstück, bevor Sie sich an den Schreibtisch setzen. Etablieren Sie während des Arbeitstags regelmäßige Pausen. Diese sollten Sie nicht vorm Rechner verbringen, sondern etwa bei einem kurzen Spaziergang an der frischen Luft.
Trennen Sie außerdem Arbeit und Freizeit klar. Das funktioniert durch eine räumliche Trennung und durch bewussten Feierabend. Setzen Sie sich feste Zeiten und beschäftigen Sie sich ab diesem Zeitpunkt auch möglichst nicht mehr mit Arbeitsaufgaben. Planen Sie stattdessen feste Aktivitäten ein. Insbesondere Bewegung und soziale Kontakte sollten hier ihren Platz finden.
Sollten Sie bereits erste Anzeichen einer Depression wahrnehmen, suchen Sie sich professionelle Unterstützung. Anzeichen für eine Depression können unter anderem sein:
- Interessenverlust
- Antriebsmangel
- Müdigkeit, Erschöpfung
- Konzentrationsprobleme
- Appetitlosigkeit
Die Inanspruchnahme psychologischer Hilfe, beispielsweise einer Psychotherapie, ist ein Zeichen von Selbstfürsorge und Selbstwertschätzung.
Unterstützungsangebote für Betriebe und Beschäftigte
Neben den Dingen, die Beschäftigte selbst tun können, haben auch Betriebe Handlungsspielräume, um die mentale Gesundheit ihrer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu unterstützen. Besonders wichtig ist Kommunikation. Einerseits betrifft dies klare Absprachen und Zielsetzungen. Mit einer klaren Erwartungshaltung können sich Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen besser strukturieren und vor Überforderung schützen.
Andererseits können Vorgesetzte für regelmäßige Gespräche zur Verfügung stehen, etwa darüber, wie es den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen mit ihrer Arbeit im Homeoffice gerade geht. Hierfür kommen auch psychologische Beratungsdienste infrage. Flexible Arbeitszeiten können dazu beitragen, dass Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen eine bessere Work-Life-Balance erzielen und dementsprechend weniger Überlastung und dem Risiko, an Depressionen zu erkranken, ausgesetzt sind.
Aber auch Schulungen helfen dabei, im Homeoffice gesund zu bleiben. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen lernen hier Risikofaktoren für Depressionen kennen und werden für das Thema im Allgemeinen sensibilisiert. Zusätzlich bekommen Sie Möglichkeiten an die Hand, mit denen sie ihre eigene Gesundheit schützen können, und werden über Frühwarnzeichen einer Depression informiert.
Fazit
Als überregional belegte Klinik für Depressionen in Baden-Württemberg erleben wir täglich, dass die Arbeit im Homeoffice herausfordernd für die Seele ist. Mangelnde Sozialkontakte, Überanstrengung, fehlende Struktur und wenig Bewegung können die Symptome einer Depression begünstigen. Mit präventiven Maßnahmen wie der räumlichen Trennung von Arbeit und Freizeit, bewusster sozialer Interaktion und Bewegung fördern Sie Ihre mentale Gesundheit.
Aber auch Arbeitgeber und -geberinnen haben Möglichkeiten, aktiv zu werden und beispielsweise entsprechende Schulungen anzubieten. Sollten Sie bemerken, dass sich Ihre psychische Gesundheit verändert und Symptome wie Antriebslosigkeit oder Überforderung wahrnehmen, suchen Sie sich psychologische Unterstützung – wir bieten in unserer Privatklinik umfassende psychotherapeutische Leistungen an.